0:3 gegen Euskirchen trübt die Stimmung des Erftstädter Trainers nachhaltig
Artikel aus dem Kölner Stadt Anzeiger von Thomas GiesenSC Germania Erftstadt-Lechenich – Euskirchener TSC 0:3 (0:1). Nach dem Abpfiff des Fußball-Mittelrheinliga-Derbys übte sich Germania-Trainer Paul Esser in Sarkasmus. „Wir haben heute ein gutes Landesliga-Spiel gesehen“, sagte er und meinte wohl in erster Linie die Leistung seiner abstiegsbedrohten Elf. Geht es so weiter, könnte das erste Jahr in der Mittelrheinliga tatsächlich auch das vorerst letzte für seinen Klub sein – die Landesliga lässt also grüßen. In der Tat hatte der ETSC nicht gerade ein Feuerwerk abbrennen müssen, um den Lokalrivalen zu bezwingen.
Dabei begann das Spiel durchaus vielversprechend: In der ersten Spielminute verpasste Marvin Iskra das 1:0 für den ETSC, im Gegenzug scheiterte Erftstadts Jannik Joch mit einem Schussversuch. Kurz darauf ließ Iskra erneut eine Chance aus. Anschließend verflachte die Begegnung für einige Minuten, ehe Euskirchen den Druck erhöhte. Iskra (23.) und René Rose (26.) scheiterten zunächst an SC-Torwart Markus Fieseler, in der 34. Minute war es dann aber soweit.
Über die linke Seite wurde Joannis Foukis lang geschickt, der passte unbedrängt auf Benjamin Wiedenau, der wiederum ohne attackiert zu werden zum 1:0 für den ETSC einschob. Das ging auch Esser zu einfach. Lautstark erinnerte der Coach seine Elf daran, dass es sich nicht um ein Freundschaftsspiel handelte. Fünf Minuten nach dem Wechsel war dieser Appell verpufft.
Ein simpler Pass des ETSC in die Schnittstelle der Erftstädter Viererkette leitete die Vorentscheidung ein. Iskra kam in guter Position an den Ball und dieses Mal traf er eiskalt zum 2:0 (50.). Die Gastgeber versuchten nun, mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen, blieben damit aber glücklos. Anschließend hatte der ETSC Glück, dass der Germania nach einem vermeintlichen Foul an Thorsten Muhlack ein Elfmeter verweigert wurde. Ein Schuss von Felix Kohler landete zudem an der Latte, ein Kopfball von Matthias Grunert sorgte erneut für Gefahr – mehr hatte Erftstadt aber nicht zu bieten. Der Knockout folgte, als Marcel Kaiser einen Konter zum 3:0-Endstand nutzte (89.). „Wir haben heute etwas glücklich gewonnen, aber ein gutes Spiel war das nicht. Wir haben Fußball gearbeitet“, sagte ETSC-Trainer Kurt Maus. Sein Kollege aus Erftstadt gratulierte artig. „Der ETSC war einfach besser“, sagte Esser.
SC Germania Erftstadt: Fieseler, Joch (80. Richrath), Kohler, Allinger, Hayit (51. Bonsch), Grunert, Kochems, Schmoll, Muhlack, Fuhl (46. Schiffer), Häger.
Euskirchener TSC: Griesehop, Schroden, Foukis, Saar, Golz, Rose, Iskra (70. Kirch), Wiedenau (75. Kaiser), Kunst, Leßenich, Zimnol.